Schwarz – Weiss Fotos
Schwarzweißfotografie ist eine besondere Kategorie der Fotografie, bei der die realen Farbhelligkeitsnuancen von Objekten in einem bildgebenden Verfahren in unbunten Grauwertabstufungen, einschließlich der Extremwerte Schwarz und Weiß, auf einem Bildspeicher fixiert werden. Ursprünglich sprach man von einem Graustufenfoto. Vor Aufkommen der Farbfotografie hatte das Schwarzweißverfahren keinen Namen, mangels Alternativen sprach man allgemein von Fotografie.
Mit der besonderen Fähigkeit zur minimalistischen Motivabstraktion eignet sich das Schwarzweißverfahren besonders zur künstlerischen Intensivierung einer Bildaussage im Sinne der Künstlerischen Fotografie. Gerade in Zeiten allgegenwärtiger „bunten Bilder“, die sich ab den 1970er Jahren massiv durchsetzten, ist diese Teildisziplin für viele Fotografen das Ausdrucksmedium ihrer Wahl, wobei sich die grundlegenden fotografischen Problemstellungen kaum von denen der Farbfotografie unterscheiden. Anliegen der Schwarzweißfotografie ist die Reduktion auf Strukturen, Licht und Schatten und die Abstraktion.
Nur in einer entscheidenden Einzeldisziplin gibt es zwischen beiden Gattungen einen unvereinbaren Gegensatz: Zentraler Gestaltungsfaktor eines guten fotografischen Schwarzweißbildes ist das Motiv und dessen wirkungsvoll inszenierte formale Grauwert-Dynamik, in der Farbfotografie treten an diese Stelle die Gestaltungsmöglichkeiten der Kategorie Farbe, wobei Beobachten, Erkennen und Bewerten von fotogenen Farbvaleurs und deren fotografische Umsetzung gänzlich andere Anforderungen an den Fotografen stellen als das primär formale Denken in Helligkeitsnuancen und ihre ausdrucksstarke Umsetzung in grafisches Schwarzweiß.
Ein besonderes Merkmal ist die „Zeitlosigkeit“ von farblosen Bilder, da das Einordnen in Jahreszeiten an Hand der Laubfärbung oder des Himmels nicht möglich ist.
Der berühmte amerikanische Fotograf Ansel Adams (1902–1984) fotografierte nahezu ausschließlich in Schwarzweiß, er bevorzuge dieses Genre, weil er bei dem Prozess (über das Zonensystem) eine größere Kontrolle habe. „Eigentlich“, so Adams, „mag ich die Farbfotografie nicht besonders. Das ist nicht mein Fall.“
Vivian Dorothy Maier (1926-2009) war eine US-amerikanische Staatsbürgerin französischer Prägung, Kindermädchen, Haushälterin und Amateur- bzw. Freizeitfotografin. Bekanntheit erlangte Maier erst kurz nach ihrem Tod durch die zufällig entdeckte, unfreiwillig versteigerte Hinterlassenschaft einer ungewöhnlich großen Zahl fotografischer Schwarzweißaufnahmen. Abgesehen vom Stellenwert als kulturhistorisch bedeutsame Zeitdokumente über die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, werden Maiers Bilder gegenwärtig der unspezifischen Kategorie der Straßenfotografie zugeordnet und finden neben der medialen Verbreitung einer angeblich „geheimnisvollen“ Vita Maiers ein anhaltend großes weltweites Interesse von Galeristen und Liebhabern des Genres.
Hier sind sind meine Blog-Einträge mit Schwarz-Weiss- Bildern: