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Barcelona – Kathedrale und Basilken

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Barcelona – Kathedrale und Basilken

Barcelona besitzt eine Vielzahl an Gotteshäusern, die leider häufig im Laufe der Geschichte ausbrannten oder Opfer von Zerstörung wurden. Besichtigt habe ich die  Kathedrale de la Santa Creu i Santa Eulàlia und die Basilika Santa Maria del Mar, Basilika Santa Maria del Pi und die Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família.

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Santa Maria del Mar

ist eine gotische Kirche im Distrikt La Ribera und wurde zwischen 1329 und 1383 erbaut, also zur Blütezeit der katalanischen Vorherrschaft im Handel und zur See. Sie ist ein herausragendes Beispiel katalanischer Gotik, mit einer Reinheit und Einheitlichkeit des Stils, die für große mittelalterliche Gebäude sonst unüblich ist.

Einer Legende nach soll der Apostel Jakobus an der Stelle, an der die Kirche heute steht, gepredigt haben, was Anlass für den Bau einer kleinen Kapelle war. Um 304 wurde die heilige Eulalia von Barcelona dort beigesetzt, deren Leichnam später jedoch nach La Catedral überführt wurde.

Aufgrund eines Feuers im Verlauf von gegen die Kirche gerichteten Unruhen im Jahr 1936 sind im Innenraum kaum Kunstwerke vorhanden.

Der Bau von Santa Maria del Mar bildet den Hintergrund im Roman Die Kathedrale des Meeres von Ildefonso Falcones. Dieses Ende 2006 unter dem Originaltitel La Catedral del Mar erschienene Buch entwickelte sich in Spanien zum Bestseller und erschien im Dezember 2007 auch in deutscher Sprache.

Santa Maria del Pi

ist eine gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert im Stadtteil Barri Gòtic. Ihr Name bedeutet „St. Maria der Pinie“, wahrscheinlich geht sie auf eine kleine Kirche außerhalb der Stadtmauern im Westen von Barcelonas aus dem Jahre 987 zurück.

Das heutige Bauwerk wurde zwischen 1319 und 1391 erbaut. Das Feuer von 1936 zerstörte den Hochaltar, das Altarbild, die Statuen, die Chorstände von 1868 und die Orgel.

Die vordere Fassade besitzt eine große Rosette, die eine originalgetreue Reproduktion des ursprünglichen Fensters ist. Darunter befindet sich der gotische Bogen des Haupteingangs.

Der Glockenturm ist achteckig und ragt 54m in die Höhe. Die Wände an der Basis sind 3,55 Meter dick, weil der Turm als Fluchtturm der Bevölkerung diente. Die größte der sechs Glocken ist „Antònia“ mit einen Durchmesser von 1,4 Metern und 1,806 Kilogramm Gewicht. Der Bau des Glockenturms wurde im Jahre 1379 unter der Leitung des Architekten Barthomeu Mas begonnen und im Jahre 1461 fertig gestellt.

Im Turm sieht man Spuren der Glöckner, die ihre Namen Sandstein verweigt haben. Vom Turm aus hat man einen sagebaften Blick über die Stadt. Die Kirche, der Turm und das Museum ist gegen eine kleine Gebühr, die der Restauration und der Erhaltung des Gebäudes dient, zu besichtigen.

La Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia

ist eine gotische Kathedrale im Stadtviertel Barri Gòtic und Metropolitankirche des Erzbistums Barcelona. Sie befindet sich am Platz Pla de la Seu und ist der Heiligen Eulalia geweiht. An der Stelle der Kathedrale befand sich bereits ein römischer Tempel. Die erste Vorgängerkirche an dieser Stelle entstammte dem 6. Jahrhundert, sie überstand die Zerstörung Barcelonas durch den maurischen Herrscher Almansor im Jahr 985. Die Basilika im Stil der Romanik wurde 1058 eingeweiht.

Die Kathedrale von Barcelona besteht aus drei Schiffen, besitzt aber nur eine Apsis. Die Schiffe bestehen aus fünf Abschnitten, der an der Fasade ist der längste. Unbedingt anschauen sollte man sich den Kreuzgang mit kleinen Kapellen, Gärten, Brunnen, mittelalterlichen Grabsteinen und sogar Gänsen, deren Schnattern Sie schon aus dem Kirchengebäude heraus hören können.

Die 13 weiße Gänse sollen das Alter von Eulàlia symbolisieren, als sie ihr Märtyrium erlitt. Das mag durchaus zutreffend sein, die Existenz dieser Tradition der Gänsehaltung verdanken wir aber einer ganz praktischen Eigenschaft der Gänse: ihr ohrenbetäubender Lärm war eine gute Abschrenkung gegen unerwünschte Eindringlinge und Dieben. Besonders an heißen Sommertagen ist der kühle Kreuzgang eine Wohltat.

Die Sagrada Família

oder vollständig „Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família“ zu deutsch „Sühnekirche der Heiligen Familie“ ist eine römisch-katholische Basilika im Stadtteil Eixample, nördlich der Altstadt. Der Bau der von Antoni Gaudí im Stil des Modernisme entworfenen Kirche ist bis heute unvollendet. Er wurde 1882 begonnen und soll nach aktueller Planung 2026 zum 100. Todestag von Gaudí fertiggestellt sein.

Im Jahr 2005 nahm die UNESCO die Geburtsfassade, die Apsisfassade und die Krypta der Sagrada Família als Erweiterung des Weltkulturerbedenkmals Arbeiten von Antoni Gaudí in ihre Liste des Weltkulturerbes auf. Am 7. November 2010 weihte Papst Benedikt XVI. die Kirche und erhob sie zugleich zur päpstlichen Basilica minor.

Die Sagrada Família hat einen kreuzförmigen Grundriss. Überall an der Kirche finden sich komplexe Verzierungen und dekorative Elemente, wie etwa spindelartige Türme, die einer Sandburg gleichen und deren Dächer von geometrischen Formen gekrönt sind, die vom Kubismus beeinflusst scheinen.

Der Bau wurde von der persönlichen Spiritualität des Architekten beeinflusst. Er betrachtete dabei die Natur als seine hauptsächliche Lehrmeisterin. Davon abgesehen bestimmt wie bei all seinen Bauten die Funktionalität die Entwürfe. Momentan besitzt die Sagrada Família zwei prunkvolle Schaufassaden. Diese befinden sich an beiden Enden des Querhauses.

Fassaden

Gegen Nord-Osten gerichtet liegt die sogenannte Geburtsfassade, die größtenteils noch zu Lebzeiten Gaudís fertiggestellt wurde. Sie zeigt in äußerster Detailgenauigkeit die Geburt Jesu und weist den klassischen Stil des katalanischen Architekten auf.
Die Geburtsfassade besteht aus drei Portalen, die die christlichen Tugenden – Glaube, Hoffnung und Liebe – symbolisieren.

Die gegen Süd-Westen gerichtete sogenannte Passionsfassade wurde nach Gaudís Tod begonnen und ist noch unvollendet. Sie unterscheidet sich von ihrem Gegenstück dahingehend, dass sie kaum Verzierungen enthält und mit klaren, geometrischen Linien und großen Figuren sehr übersichtlich aufgebaut ist.

Josep Maria Subirachs, der katalanische Maler und Bildhauer, begann 1986 mit der Gestaltung der Passionsfassade. Sie verdeutlicht den Leidensweg Christi. So werden zum Beispiel der Kuss des Judas, die Geißelung und natürlich – im Mittelportal – die Kreuzigung dargestellt. Die Figuren Subirachs stießen nicht immer auf Wohlwollen, doch unterstreichen dessen klare Linien und geometrischen Figuren das Leiden Christi in intensiver Weise.

Innenraum

Der Innenraum besitzt eine sehr große Gewölbehöhe: Die Seitenschiffe haben eine Höhe von 30 Metern, Haupt- und Hauptquerschiff eine Höhe von 45 Metern, die Vierung eine Höhe von 60 Metern und das Gewölbe über der Apsis eine Höhe von 75 Metern.

Die Gewölbe werden von steinernen Säulen getragen. Sie sollen an Bäume erinnern und besitzen deshalb an ihren oberen Enden Verzweigungen, die sich wie Baumstämme in Äste aufteilen. Zudem ist ein Blätterdach angedeutet.

Statik

Gaudí testete die Statik für die Sagrada Familia zunächst bei seinem Entwurf für die wesentlich kleinere Kirche der Colònia Güell. Hier wandte Gaudí eine zum damaligen Zeitpunkt fast vergessene Technik an: Er fertigte das Tragwerk aus Schnüren und hängte das gesamte Bauwerk kopfüber auf.

Weil die Schnüre biegeschlaff sind, wirkt in ihnen kein Biegemoment. Das Modell unterscheidet sich vom Original nur durch den Richtungssinn der Belastung und eignet sich deshalb, eine Form zu finden, die nur auf Druck und nicht auf Biegung beansprucht wird. Ein Modell steht im Gaudi Museum in der Casa Mila.

Diese Methode war in der Gotik bei der Konstruktion großer Bauwerke üblich. Durch die Experimente bei der Colònia Güell mit genügend Sicherheit ausgerüstet, griff Gaudí jedoch für die Ermittlung der Statik der Sagrada Familia auf grafische Methoden zurück.

Je nach Verwendung und Aufgabe der Elemente sind die verwendeten Steine verschieden hart, es gibt eher weiche Steine für Verzierungen und sehr harte Gesteine für tragende Elemente.

Nach dem Besuch lohnt ein Bummel durch den alten Stadtkern

Quellen: Wikipedia, WikipediaWikipediaWikipedia

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